Die Bedeutung der Nacht in der
Romantik
1. Epoche der Spätromantik
Wie allgemein in der
Romantik standen die Flucht vor dem Alltäglichen und das Abenteuerliche im
literarischen Vordergrund. In der Spätromantik
jedoch gewann das Schreckliche und
Schaurige an Bedeutung. Mit E.T.A Hoffmann und seinen „Nachtstücken“ wurden die Spukgeschichten geboren. In diesen Werken
wurde oft mit dem Element der „Entgrenzung“
gespielt. Hoffmann verwischte die
Grenzen zwischen Realität und Fantasie und setzte dabei häufig einen Ich- Erzähler ein, um den Effekt zu
verstärken.
2. E.T.A. Hoffmann
Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann wurde am 24. Januar 1776 in Königsberg geboren. Seinen dritten Vornamen ersetzte der Mozartverehrer 1804
durch Amadeus. Der Jurist war vielseitig
begabt - als Maler, Dichter und Musiker -, wandte sich aber nach der 1809
entstandenen Novelle "Ritter Gluck" immer mehr der Literatur zu. Am
25. Juni 1822 starb E.T.A. Hoffmann
in Berlin. Charakteristisch für Hoffmanns Werke ist ein grundsätzlicher Dualismus, der unter
anderem zwischen der Wirklichkeit und den „Nachtseiten“ liegt.
3. Der Sandmann
3.1. Handlung
In E.T.A
Hoffmans Novelle „Der Sandmann“, dem ersten Werk aus dem Zyklus der
Nachtstücke, setzt sich der Student Nathanael mit den Ängsten aus seiner
Kindheit und den Gefahren der Gegenwart auseinander. Die Figur Coppelius aus seinem Albtraum, der ihn
seit dem gewaltsamen Tod seines Vaters begleitet, taucht in der Gestalt des
Linsenschleifers Coppola wieder auf und verführt ihn mit der Hilfe von
Spalanzanis mechanischen Menschen Olimpia. Sein Leiden endet mit einem Sprung
von einem Turm.
3.2. Interpretationen
Das zentrale Thema des
Sandmanns stellt der Wahnsinn dar, der durch zahlreiche Mittel ausgedrückt
wird, wie zum Beispiel das Motiv der Augen: In den Augen als Fenster der Seele
spiegelt sich der Wahnsinn Nathanaels. Coppelius hat es besonders auf seine
Augen abgesehen, ebenso fertigt der später auftauchende Coppola Linsen an. Eine
dieser Linsen, die Nathanael sich kauft, führt zu der Veränderung der bisher
negativen Einstellung Olimpia gegenüber.
4. Quellen
E.T.A Hoffmann „Der
Sandmann“,
Gabrielle
Wittkop-Ménardeau „E.T.A. Hoffmann“,
Helmut Prang
„Begriffsbestimmung der Romantik“,
Hefteinträge 12/1.