Franz Kafka- „Die Verwandlung

 

 

1. Expressionismus:

 

Die expressionistische Generation wandte sich vorwiegend existentiellen und gesellschaftsrelevanten Themen zu, wie Identitätsverlust und Machtmechanismen (Vater-Sohn-Konflikt, sexuelle Besessenheit), der Großstadtproblematik und den Repressionen im wilhelminischen Deutschland. Philosophische Wegbereiter waren beispielsweise Sigmund Freud, Friedrich Nietzsche und Gustav Landauer.

Die Bezeichnung Expressionismus als Epoche ist, wegen der vielfältig stilistischen Verfahren der Schriftsteller, sehr umstritten.

 

 

2. Inhalt:

 

Gregor Samsa erwacht eines Morgens in seinem Bett und findet sich zu einem riesigen Ungeziefer verwandelt. Er will seine Familie nicht mit seinem Aussehen schockieren und bleibt in seinem Zimmer. Als der Prokurist jedoch zu den Samsas nach Hause kommt, um zu sehen warum Gregor nicht zur Arbeit erschienen ist, verlässt Gregor sein Zimmer. Brutal wird er aber von seinem Vater zurückgedrängt. Nach weiteren zwei Ausbruchsversuchen von Gregor wird seine Zimmertür fest verriegelt. Diese Isolation von der Familie führt zum tot von Gregor Samsa.

 

 

3. Situation der Familie Samsa:

 

-         geschäftlicher Zusammenbruch des Vaters vor 5 Jahren

-         Gregor wird ausgenutzt, denn er bestreitet den gesamten Unterhalt der Familie, obwohl noch etwas Geld übrig ist und ohne dafür wirklich Anerkennung zu bekommen

-         Gregor schämt sich, weil er als Käfer die Familie nicht mehr unterstützten kann

-         Mutter ist krank und beschäftigt sich mit den finanziellen Angelegenheiten, die sie aber nicht versteht

-         Gregor will der Schwester den Besuch des Konservatoriums ermöglichen

-         Mit dem Angesparten und verzinsten Kapital hätte man die Schulden weiter abtragen können; der Vater hat aber (allein!) entschieden das Geld nicht anzurühren und Gregor autorisiert diese Entscheidung

-         Familie wohnt in einer städtischen Wohnung

 

→ Familie Samsa ist eine bürgerliche Familie, in der aber der Vater seiner Verpflichtung die  

     Familie finanziell zu unterhalten nicht nachkommt.

     Die gesamte Verantwortung wurde auf Gregor abgewälzt. Für ihn gibt es keine

     Möglichkeit eine eigene, von der Familie unabhängige, Existenz zu gründen.

 

 

 

 

 

 

 

4. Verhältnis Vater und Sohn:

 

 

Vater

Sohn

-recht gut aufgerichtet

-arbeitet wieder

-frischer, aufmerksamer Blick

-größte Strenge

-verbissenes Gesicht

-leuchtende Scheitelfrisur

-„bombardiert“ Gregor mit Äpfeln und  

  verletzt ihn

-fürchtet sich vor dem Vater

-sucht Fehler bei sich

-Panik, Atemnot, sieht nicht mehr, Schmerz

-Verwirrung

 

 

 

    →Gregor lernt nun den Vater kennen, wie er wirklich ist: dominant und aggressiv.

Er zeigt sein wahres Gesicht, da Gregor jetzt nicht mehr nützlich ist.

Die Familie sieht Gregor nur noch als Untier und will in loswerden. Nach dem Tod verdrängen sie die Tatsache, dass es sich bei dem Käfer um ihren Sohn/Bruder handelt und vermeiden somit Schuldgefühle.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quellen: Encarta = Expressionismus ; Aufzeichnungen aus dem Deutschheft vom Februar 2004

von: Sarah Fikus   MSS 13                                                                                                                September 2005