Wer ist ein Philosoph?


Der größte Philosoph ist das Gewissen.
- Jean-Jacques Rousseau (1712-1778)


Das Gewissen ist der größte Philosoph, da ein Philosoph immer jemand ist, der etwas wissen möchte. Und das ist es doch, wonach der Mensch und mit ihm sein Gewissen strebt: Wissen. Das Wissen, zu wissen, was gut und böse ist. In dieser Hinsicht ist ein Jurist ein schlechter Philosoph, denn er kennt ja das Gesetz und somit auch die Definition von gut und böse. Er will keine weiteren Erkenntnisse erlangen.
In seinem Leben wird man sehr oft mit Situationen konfrontiert, in denen man sich entscheiden muss, ob man etwas als gut oder schlecht abtut. Mit der Zeit stellt sich jedoch auch ein kritischer Blick ein, der es einem leichter macht, gleich zu entscheiden, ob man etwas billigen kann oder nicht.
Schwierig wird es an dem Punkt, an dem man seinem Gewissen selbst untreu wird und etwas tut, was man vor sich selbst nicht mehr verantworten kann. Dann kommt es oft vor, dass man das, was man getan hat, auf andere Ursachen zurückführt als auf die eigene Schwäche.
Im Grunde genommen ist jeder Mensch ein Philosoph, da jedem die Gabe gegeben ist, zu denken. Der Unterschied von Mensch zu Mensch ist nur, dass nicht jeder gleich viel Gebrauch von seiner Gabe macht. Die Frage, wer ein Philosoph sei, ist allerdings eher so gedacht, dass man denjenigen als Philosophen bezeichnet, der exzessiv Gebrauch von dieser Gabe macht.






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